Ich war mit meinem Wohnmobil unterwegs und verbrachte bereits zwei Wochen an einem wundervollen Ort an einem See in Brandenburg.
Endlich kam ich zur Ruhe. Endlich fühlte ich mich wieder mit mir verbunden.
Endlich konnte ich einfach nur sein, in der Natur.
Damals gab ich als Coach telefonische Sitzungen. So konnte ich mir diesen Luxus erlauben: draußen zu leben, in Verbindung mit der Erde und dem Moment.
Ab und zu kam ein junger Mann an denselben Ort. Auch er schlief im Auto und ließ die Tage am See ausklingen. Wir führten oft wundervolle Gespräche. Eines Abends verabredeten wir uns bewusst, um in einer Neumondnacht gemeinsam durch den Wald zu gehen, auf der Suche nach Antworten. Beide waren wir voller Fragen.
Wir saßen in der Dunkelheit unweit vom See und lauschten der Stille und der Natur.
Plötzlich spürten wir eine Präsenz ganz nah bei uns. Als sie sich wieder entfernte, meinte er: „Das war ein Fuchs. Er kam so nah, weil wir so eins sind, mit diesem Ort.“
Dann begann ich mit meinem hellsichtigen Blick zu schauen, was diesen Mann innerlich beschäftigte und ich konnte ihm ein paar wichtige Impulse mitgeben. Auch er war tief angebunden. Und als Geschenk dieses Abends gab er mir ein inneres Bild mit auf den Weg:
„Ich sehe einen Baum.” sagte er. “Er hat alles losgelassen, keine alten Blätter mehr. Es gibt einen Ast mit einer einzigen, riesigen Knospe. Diese eine Knospe ist so prall gefüllt und wenn sie aufblüht, wirst du selbst staunen über ihre Kraft und Intensität.“
Ich nahm dieses schöne Bild mit in meine Träume, als ich wieder an meinem Wohnmobil ankam. Wochen später, ich war wieder zu Hause, war dieses Bild noch immer in mir lebendig. Immer wieder musste ich daran denken und ich hätte gern gewusst, welches Geschenk in der Knospe schlummert.
Ich beschloss, es zu malen und so entstand das Werk: „Schlummerndes Potential“.
Ich malte es in dem Glauben, eine Knospe am Baum zu malen – ein Symbol für etwas, das bald erwachen will. Ich fand das Bild wunderschön und hängte es über meine Couch. Ein paar Tage später kam eine Freundin zu Besuch. Sie sah das Bild und sagte spontan: „Was? Sowas hängst du dir ins Wohnzimmer? Das gehört doch ins Schlafzimmer!“
Ich war völlig irritiert – bis sie laut ausrief: „Siehst du nicht? Du hast eine Yoni gemalt!“
In diesem Moment veränderte sich mein Blick auf das Bild komplett.
Bis dahin hatte ich es tatsächlich nicht gesehen. Mir wurde bewusst:
Mein schlummerndes Potential liegt tief in meiner Weiblichkeit verborgen.
In dem Teil von mir, den ich nie vollständig angenommen hatte.
Seine Botschaft war klar: Ich soll mir mehr Raum geben, um meine Weiblichkeit zu erforschen. In ihr liegt ein Mysterium, das darauf wartet, von mir entdeckt zu werden. Dort liegen Geschenke, tief, ursprünglich, heilsam, von denen der junge Mann damals sprach.
Seitdem begleitet mich dieses Bild.
Es hilft mir, Schicht für Schicht, tiefer in mein weibliches Sein einzutauchen. Spricht es auch zu dir? Du bekommst es als Fine Art Print in meinem Online-Shop.
Von Herzen Birgit

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